FRMCS-Fahrzeugmigration

Sektorinitiative FRMCS-Fahrzeugmigration

Der Ausbau des Schienenverkehrs ist zentral für die Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens. Vor diesem Hintergrund hat sich die Bundesregierung im Masterplan Schienenverkehr vorgenommen, gegenüber 2020 die Zahl der Fahrgäste im Schienenpersonenverkehr zu verdoppeln sowie den Anteil des Güterverkehrs am Modal Split auf mindestens 25 Prozent bis 2030 zu steigern.

Zur Erreichung dieser ambitionierten Ziele ist die Digitalisierung im Schienenverkehr eine notwendige Voraussetzung. Das Zugbeeinflussungssystems European Train Control System (ETCS) und die Anwendungen der Digitalen Schiene Deutschland sollen für mehr Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Kapazität sowie höhere Effizienz sorgen und damit für ein besseres Angebot für Fahrgäste sowie Spediteure und Verlader ermöglichen.

Grundlage für die Nutzung dieser digitalen Technologien ist eine leistungsfähige Konnektivität für den Bahnbetrieb. Deshalb wird der bestehende 2G-Bahnfunk GSM-R bis 2035 durch den 5G-basierten Bahnfunkstandard FRMCS (Future Railway Mobile Communication System) abgelöst.

Um dies zeitgerecht umzusetzen, müssen neben dem Bahnfunknetz auch alle Bestandsfahrzeuge in Deutschland auf FRMCS umgerüstet werden. Damit diese Fahrzeugmigration strukturiert und abgestimmt angegangen werden kann, hat sich im September 2022 die Sektorinitiative „FRMCS-Fahrzeugmigration“ gegründet, deren Ziel es ist, einen aus Sicht des Schienensektors fundierten Rahmen für eine erfolgreiche FRMCS-Fahrzeugumrüstung der Bestandsflotten zu erarbeiten und mit Politik und Behörden zu vereinbaren.

Die zentralen Empfehlungen der Sektorinitiative FRMCS-Fahrzeugmigration sind:

  • Mandatierung und Einrichtung einer koordinierenden Stelle durch den Bund
  • Sicherstellung der Chipset-Verfügbarkeit für die FRMCS-Fahrzeugmigration
  • Beschleunigung und Vereinfachung des Genehmigungsprozesses für die FRMCS-Fahrzeugumrüstung im Dialog mit ERA und EBA
  • Entwicklung und Verabschiedung einer „Förderrichtlinie FRMCS-Fahrzeugausrüstung“ durch den Bund

Das ausführliche Positionspapier sowie eine Zusammenfassung können hier heruntergeladen werden.

Zahlen - Daten - Fakten

  • 12 Jahre bis GSM-R 2035 abgeschaltet wird

  • 16 - 21.000 umzurüstende Fahrzeuge

  • > 450 zu beteiligende EVU

  • 1,2 - 2,4 Mrd. Euro Gesamtkosten für die Umrüstung